Was ist eigentlich Microneedling?
Beim Microneedling, auch Mesotherapie genannt, geht es genau genommen um eine absichtliche Verletzung der Haut mit einem Dermaroller oder Dermapen. Dieser ist mit vielen feinen Nadeln bestückt, die in die oberste Hautschicht stechen und der Haut signalisieren, es würde eine Verletzung vorliegen, die repariert werden muss.
Somit wird der Selbstheilungsprozess der Haut umgehend aktiviert und es wird vermehrt Kollagen, Hyaluronsäure und Elastin ausgeschüttet.
• Das Kollagen ist für das Festigen des Bindegewebes zuständig
• Die Hyaluronsäure sorgt für die Feuchtigkeitsspeicherung im Bindegewebe
• Das Elastin gibt dem Bindegewebe die benötigte Elastizität
Durch dieses Zusammenspiel sollen also verschiedenste Hautprobleme wie Pigmentflecken, Schwangerschaftsstreifen, Dehnungsstreifen, Narben sowie alle unliebsamen Begleiterscheinungen im Laufe des Lebens verschwinden.
Hört sich doch gut an, oder?
Tatsächlich kann man mit Microneedling gute sichtbare Ergebnisse erzielen. Jedoch werden hierfür meist mehrere kostenintensive Sitzungen benötigt. Man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass es sich bei dieser Behandlung um einen Eingriff handelt, der die Haut verletzt – und genau hier ist Vorsicht geboten!
In Deutschland gibt es keine Reglementierung zur Durchführung von Microneedling. Viele Kosmetikerinnen bieten die Behandlung mittlerweile als Standard an. Daher solltest du wirklich darauf achten, dass das ausgewählte Kosmetikstudio bzw. Kosmetiker-/in gut geschult ist und auch nur Produkte verwendet, die speziell für Microneedlingbehandlungen geeignet sind. Sehr oft kommt es vor, dass die verwendeten Ampullen und Konzentrate erst gar nicht für Microneedlingbehandlungen vorgesehen sind. Die Produkte sollten unter höchsten hygienischen Standards bzw. steril abgefüllt werden und ein spezielles Zertifikat besitzen.
❗ Also immer darauf achten und bei den Kosmetiker-/innen und Dermatologen nachfragen, welche Produkte sie verwenden und ob diese ein spezielles Zertifikat für die Einarbeitung in die Haut haben.
Microneedling sollte im Optimalfall nur von einem Profi angewandt werden. Da Dermaroller aber auch im Handel frei erhältlich sind, neigen sehr viele dazu die Behandlung selber daheim durchzuführen. Somit sparen sie sich die hohen Behandlungskosten beim Profi.
Folgendes sollte man beim Microneedling Zuhause beachten:
1. Die richtige Nadellänge auswählen: Über den Erfolg des Heilverfahrens entscheidet die richtige Nadellänge. Die Nadellängen auf dem Markt schwanken zwischen 0,1 mm und 1,5 mm. Für die Anwendungen daheim sind ausschließlich Dermaroller mit der Nadellänge von 0,1 mm bis hin zu 0,5 mm zu empfehlen. Ab einer Nadellänge von 0,75 mm sollte man die Behandlung nur einem Fachmann oder einer Fachfrau überlassen.
2. Eine umfassende Desinfektion ist das A und O! Nach jedem Treatment solltest du den Dermaroller desinfizieren und am Besten in einer sterilen Box bzw. einem Behälter aufbewahren.
3. Heilungsphasen bzw. Pausen zwischen den Behandlungen beachten! Nach einer Microneedlingbehandlung sollte man unbedingt darauf achten, dass man der Haut genug Zeit gibt zu heilen und sich zu erholen. Die Heilungszeit ist abhängig von der jeweiligen Nadellänge und Körperregion. In der Regel sind das 1-2 Wochen. Andernfalls kann man genau das Gegenteil bewirken – eine vernarbte ungleichmäßige Haut.
4. Auf die Qualität des Dermarollers achten! Bei günstigen Dermarollern ist es nicht unüblich, dass diese stumpfe und gebogene Nadeln enthalten, die man auf dem ersten Blick nicht sieht. Somit kann es sein, dass die Nadeln sich in der Haut verhaken und schlimme Entzündungen verursachen. Wir empfehlen daher, unbedingt darauf achten, zertifizierte Dermaroller von bekannten und vertrauenswürdigen Herstellern zu kaufen.
5. Nicht mit anderen teilen! Der Dermaroller sollte nur von einer Person genutzt werden und darf auf keinen Fall geteilt werden. Krankheiten wie HIV und Aids sind auch über einen Dermaroller übertragbar.